Der Umsonstladen
Die Idee
Der Umsonstladen soll ein Ort sein, an dem nutzbare Dinge abgegeben und mitgenommen werden können – ganz ohne Bezahlung. In einer Welt voller Überfluss und Mangel kann dies einen kleinen Ausgleich schaffen und helfen, bewusster und schonender mit unseren Gütern und Ressourcen umzugehen. Hinter dem Konzept des Umsonstladens steht die Vorstellung von einer anderen Welt – die mit einem ganz konkreten sozialen und ökologischen Handeln verbunden ist.
Der Umsonstladen ist Praxis
Gebrauchsgegenstände weiterzugeben und wiederzuverwenden erhöht die Lebensdauer und verringert damit Umweltbelastungen, die mit jeglicher Herstellung von Produkten verbunden sind. Außerdem gibt er die Möglichkeit, Dinge, die man selber nicht mehr braucht, aber durchaus noch für andere Menschen nützlich sein können, weiterzugeben.
Der Umsonstladen ist Kritik
Die Motivation des Schenkens und Sich-Beschenken-Lassens ist von Vertrauen getragen und nicht von dem Ziel, ein "gutes" Geschäft zu machen, wie beim Kauf einer Sache, wo man einen möglichst geringen Preis zu zahlen versucht. Der Umsonstladen versucht das Verständnis von menschlichen Beziehungen als Geschäfts- und Herrschaftsbeziehungen zu hinterfragen. Damit verbunden ist auch die Kritik an unserem Konsumverhalten: Was brauche ich wirklich für ein glückliches Leben? Was kann ich – nach seiner Benutzung – wieder abgeben, verschenken, anderen zur Verfügung stellen?
Der Umsonstladen ist Widerstand
Im Akt des Schenkens werden die "Gesetze" des Marktes unterlaufen: Der Wert einer Sache ist nicht gleich seinem Preis (der hier gleich null ist)! Ein "Fehler" im kapitalistischen System! Vielleicht kann er sich fortpflanzen?
Der Umsonstladen kann...
ein Ort des Austausches werden, an dem sich Menschen nicht nur mit Gegenständen, sondern auch mit Ideen, Fragen und Kritik beschenken (lassen) können: als Ort für Diskussionen, um neue Menschen kennen zu lernen, gemeinsam weitere Ideen für ein "anderes Leben", Aktionen etc. zu spinnen... Über ein schwarzes Brett und die Internetseite können auch private Tätigkeiten, Arbeiten, Wissen und Fähigkeiten angeboten oder nachgefragt werden sowie auf Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Kapitalismuskritik hingewiesen werden. Damit werden auch die "Schenkbeziehungen" weniger abstrakt und anonym sondern zu persönlichen, auf vielen Ebenen bereichernden Beziehungen.